Begriffserklärung, Diskussion, Ursachen, Vermeidung...
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Lebensunlust

Do 7. Mai 2009, 21:23

hab das thema mal aus einem anderen forum übernommen da ich es recht interessant finde.

Bei mir ist es so, dass ich in Wirklichkeit nicht viel mit den Dingen anfangen kann, die einem das Leben bietet.

Andere, "normale" Menschen haben z.B. ihre Hobbies, die sie gerne machen. Sie "ziehen" etwas für sich daraus. Oder sie gehen gerne aus etc.

Bei mir gibt es so etwas fast gar nicht. Ich KANN Dinge tun, aber sie verschaffen mit keinen sinnlichen Gewinn. Hab schon vieles probiert. Ski laufen z.B. oder Kart fahren. Es gibt Leute, die sind wild darauf. Ich KANN das machen. Aber wenn ich ganz ehrlich zu mir selbst bin, ist es mir egal. Ich entwickle keine Leidenschaft für irgendwas. Ich hänge lieber auf der Couch rum und hänge meinen hobbyphilosophischen Gedanken nach.

Irgendwie habe ich immer mehr geistig gelebt als körperlich. Wenn ich Musik höre, dann habe ich mir selbst rhytimische, tanzbare Musik im Liegen angehört. Ich hab mich immer nur geistig bewegt, nicht körperlich.

Ich hatte nie wirklich Lust zu irgendwas. Ich glaub, das ging schon im Kindesalter los... andere Kinder waren wild auf irgendwas (ich meine jetzt unternehmungstechnisch). Ich nicht.

Im Leben strebe ich auch irgendwie Perfektion an. Ein dauerhaftes Ergebnis. Aber so ist das Leben nicht. Man kommt nie an. Man hat immer Zwischenziele, die erreicht werden, die bestenfalls eine zeitlang glücklich machen (bei normalen Menschen) und dann braucht man das nächste Ziel.

Das Leben und ich... wir werden wohl nie Freunde werden.


bei einigem geht es mir gleich.

was haltet ihr davon?

Do 7. Mai 2009, 21:23

Re: Lebensunlust

Fr 8. Mai 2009, 08:32

Tja, ich kann da eigentlich nichts zu sagen. Wenn ich zwei, drei Wochen nicht getanzt habe, dann bekomme ich schon Entzugserscheinungen ;)
Und zu den "hobbyphilosophischen Gedankengängen" kann ich nur sagen: Auch daraus lässt sich ein Hobby machen. Bei uns gibt es z.B. regelmäßig eine Art philosphisches Café, bei dem in der Regel ein Philosoph, eine Denkrichtung vorgestellt wird oder eine Fragestellung aus dem Publikum kommt, über die die Besucher dann bei nem Kaffee gemeinsam diskutieren.

Re: Lebensunlust

Fr 8. Mai 2009, 10:56

vancy hat geschrieben:Tja, ich kann da eigentlich nichts zu sagen. Wenn ich zwei, drei Wochen nicht getanzt habe, dann bekomme ich schon Entzugserscheinungen ;)
Und zu den "hobbyphilosophischen Gedankengängen" kann ich nur sagen: Auch daraus lässt sich ein Hobby machen. Bei uns gibt es z.B. regelmäßig eine Art philosphisches Café, bei dem in der Regel ein Philosoph, eine Denkrichtung vorgestellt wird oder eine Fragestellung aus dem Publikum kommt, über die die Besucher dann bei nem Kaffee gemeinsam diskutieren.


ich könnte mir gut vorstellen, dass derjenige auch dazu gar keine wirkliche lust verspürt.
dann müsste er von der couch aufstehen und sich mit anderen menschen und deren meinung auseinandersetzen.
und wozu dafür das haus verlassen, gibt doch internetforen.

Re: Lebensunlust

Fr 8. Mai 2009, 21:30

Bei mir ist es genau umgekehrt. Gerade der Sport bringt überhaupt noch einen Sinn in mein Leben. Wenn ich mich nicht auf dem Fußballplatz abreagieren könnte, wäre ich wahrscheinlich eine tickende Zeitbombe. Wenn gerade mal kein Fußball ansteht gehe ich joggen. Ich finde, es ist ein total geiles Gefühl wenn man Sonntag Vormittags nach einer Stunde joggen frisch geduscht sein Frühstück einnimmt.

Ich finde es auch sehr interessant mal über den Tellerrand hinauszublicken. Wenn in unserer Uni mal prominente Gastredner Vorträge halten, gehe ich da gerne mal hin. Sowas hat aber meiner Meinung nach nichts mit Lebenslust zu tun, denn zu Lebenslust gehört für mich die Freude an immateriellen Dingen. Auch wenn ich Hobbies habe und regelmäßig Sport treibe bin ich noch lange nicht voller Lebenslust. Dies ist für mich eher Grundeinstellung, die man nicht an bestimmten Gesichtspunkten festmachen kann.

Re: Lebensunlust

Fr 8. Mai 2009, 22:30

Na ja, diese unbeschwerte "Huhu-mir-gehts-total-super"-Lebenslust hab ich auch seit ner Weile nicht mehr, denn dafür hab ich einfach gerade ein paar zu viele Probleme am Hals, ABER dafür sind die Sachen, die ich gerne mache, auf jeden Fall ein Ausgleich.

Re: Lebensunlust

So 10. Mai 2009, 12:38

würde mir jemand anbieten, dass ich meine geburt rückgängig machen kann, ich würde es sofort tun. mich hält nichts hier, ich fühle mich wie ein außerirdischer, außenseiter bin ich nicht. das impliziert den bezug zur norm und besetze innerhalb eine soziologische nische - ich besetze aber keine. ich bin aus der welt und ich will auch shcnell weg von hier. am liebsten würde ich alsbald auf dem mond in so ner mondkolonie leben :roll:

Re: Lebensunlust

So 10. Mai 2009, 13:30

blöd ist nur, das in der mondkolonie auch menschen leben. noch schlimmer, es sind die selben, die sich schon auf der erde ausgebreitet haben. :lol:

vllt wäre ne höhle oder ein einsames stück land besser.

Re: Lebensunlust

So 10. Mai 2009, 13:36

oder ne insel ;)

da stimm ich dir absolut zu newoldls. wenn ich könnte würde ich meine geburt auch rückgängig machen. da wäre mir einiges erspart geblieben...

Re: Lebensunlust

Mo 11. Mai 2009, 21:12

Ja, das oben geschreibene kann ich sehr gut nachempfinden. Ein echtes Problem. Wenn sich da nicht irgendwas tut, dann werd ich irgendwann mal auf dem Sterbebett liegen und mir sagen: "Scheiße, war den ganzen Stress gar nicht wert". :|

Re: Lebensunlust

Mo 11. Mai 2009, 22:05

foran hat geschrieben:Ja, das oben geschreibene kann ich sehr gut nachempfinden. Ein echtes Problem. Wenn sich da nicht irgendwas tut, dann werd ich irgendwann mal auf dem Sterbebett liegen und mir sagen: "Scheiße, war den ganzen Stress gar nicht wert". :|

Das Problem bei solchen Sachen ist dass man wie Nord schon schrieb erst im Nachhinein schlauer ist. Aber ich merke auch, wie ich an einen Punkt angekommen bin an dem ich merke, wenn ich jetzt nichts ändere wird das nichts mehr.
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