Hallo Gaby und Forum, im Grunde steckt schon viel Wahres im oben Geschriebenen, aber ob der Dualismus verbissen/frustuntolerant - flexibel/emotional ausgeglichen reicht, um den Unterschied zu verstehen? Und sind das wirklich Ursachen für diesen Unterschied, oder vielleicht einfach die nochmal anders umschriebene Tatsache, dass manche ABs zufrieden und manche eben frustriert sind? Zunächst mal muss man jeden AB m.E. zuallererst nicht als AB sondern als Menschen betrachten. Oftmals ergibt sich dann aus der individuellen Prägung durchs gelebte Leben, Familienkonstellationen, Genetik und andere Einflüsse erst, warum der Mensch AB ist und warum er wie damit umgeht. Sonst klingt das für mich, sofern ich mich denn der frustrierten Gruppe zuordne, zu sehr nach "du bist schwach, weil du eben schwach bist.", einer Aussage, die mir nicht weiterhilft, mir nicht gerecht wird und mich deshalb umso wütender/frustrierter macht. Genauso gut könnte man sagen, dass die frustrierten ABs einfach das stärkere Verlangen nach Liebe oder den stärkeren Geschlechtstrieb haben. Obwohl ich das, mal vom bescheuerten Männlichkeits-Nimbus befreit, als keine Abwertung der "weniger Triebhaften" sehe, ist es doch ebenso unsinnig verallgemeinernd wie die Einteilung nach Frustrationstoleranz.
Zu mir: ich bin tatsächlich jemand, der sich gerne mal in ein Problem verbeißt und versucht, es kleinzukauen, mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Aber obwohl vermutlich in all meinen Bemühungen sich letztendlich der Wunsch nach Liebe verbirgt(wie bei vielen Anderen), habe ich doch ernsthafte Interessen, die übers Geliebtwerdenwollen hinausgehen und die ich unabhängig davon immer weiterverfolgen werde; z.b. lebe ich für die Musik und mag mein Studium sehr gerne. Mit diesen Sachen lenke ich mich also automatisch ab... wenn ich aber "verbissen" versuche, mich abzulenken, klappts eben doch wieder nicht. Das heißt, wenn ich zwischendurch aus Versehen wieder über mich als AB nachdenke, gerate ich leider meistens in so eine negative Gedankenspirale, die mich dann wieder für den Rest des Tages oder der Woche runterzieht. Ich komme einfach nicht drüber weg und will es auch nicht, ich will nicht leugnen müssen, was ich mir so sehr wünsche und mich nicht ewig ablenken. Ich will lieber aktiv nach der Lösung meines Dilemmas suchen! Das ist doch nicht immer schlecht. Zum Beispiel ist ein erster Schritt in Richtung Freundin sicher, mal die Augen aufzumachen, sich für die Menschen und die Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme zu öffnen, anstatt immer an den Hindernissen und eigenen Unzulänglichkeiten kleben zu bleiben. Oder diese zur Abwechslung mal als Stärken aufzufassen, was ich ja gerade versuche. Problemorientierung muss nicht verkrampft sein.
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